Was es ist
- Ein vielseitiges und aufregendes Programm
- Jung und Alt
- Verzauberung, Spiel, Begegnung und Innenschau
- Eine Kirche, eine Kapelle, ein Gemeindesaal inmitten des Geschehens
Hierzu vier Fragen an: Renate Bolliger König, Pfarrerin in Ehrendingen Freienwil
1. Wir sind mittendrin und auch dabei. Kritische Geister fragen:
«Was hat denn die Kirche mit der Badenfahrt zu tun und was die Angebote (abgesehen von den Gottesdiensten) mit dem Glauben?» Was antwortest Du?
Nun, das liegt doch auf der Hand: Die Kirche ist für die Menschen da und sollte daher dort sein, wo die Menschen sind. Und wenn die Menschen zehn Tage lang an der Badenfahrt feiern, so steht es der Kirche wohl an, sich dort auch zu zeigen. Die Kirche ist nicht etwas von der Welt Abgesondertes, aber sehr wohl etwas Besonderes. Und das, was sie so besonders macht, zeigt unsere Kirchgemeinde an der Badenfahrt:
- In der Kapelle als Gelegenheit zur Ruhe zu kommen und durchzuatmen
- Im Kirchgemeindehaus mit der «Kapla-Baustelle» als Ort, an dem auch die Kleinen zu ihrem Recht kommen und einfach nur spielen dürfen
- Und natürlich mit unserem wunderschönen historischen Kirchenraum, in dem die Menschen mit der Lichtshow aus ihrem Alltag herausgehoben und zum Staunen über die Schöpfung verführt werden
So, wie die Kirche nicht etwas von der Welt Abgesondertes ist, so ist auch der Glaube für mich nichts Abgesondertes. Sondern Glaube hat damit zu tun, wie ich in der Welt und im Leben stehe, im Hier und im Jetzt. Und in meinem «in der Welt sein» zeigt sich, woran ich glaube oder in anderen Worten, worauf ich mein Vertrauen setze. Ich persönlich möchte immer mehr in eine Haltung der Dankbarkeit und Zuversicht hineinwachsen und auch dem Staunen Raum geben. Ich bin sicher, an der Badenfahrt werde ich nicht nur an der Lichtshow über die Schöpfung staunen, sondern noch viel mehr über die Kreativität all der verschiedenen Gruppierungen mit ihren Bars, Restaurants, Produktionen und Installationen.
2. Wo werden wir Dich am ehesten antreffen und warum?
Aufgrund meiner Erfahrung mit der letzten Badenfahrt werde ich mich am liebsten ziellos durch Baden treiben lassen und mich überraschen lassen von allem, was es zu sehen und hören gibt und auch von all den Menschen, denen ich dort, vielleicht nach langer Zeit wieder einmal, begegne.
Ich freue mich auf diesen Ausnahmezustand in Baden.
3. Was wünschst Du den Besuchenden für die Zeit der Badenfahrt?
Dass sie den Ausnahmezustand geniessen können und noch lange mit Freude daran zurückdenken.
4. Nach 26 Jahren als Pfarrerin und über 6 1/2 Dienstjahren in der Kirchgemeinde Baden wirst Du im Jahr 2024 pensioniert werden. «NEO-» also auch für Dich ganz persönlich. Welche Gefühle und Gedanken melden sich bei Dir?
Ja, die Pensionierung beschäftigt mich tatsächlich bereits etwas und es melden sich je nach Situation die unterschiedlichsten Gefühle zwischen Vorfreude und Wehmut:
An den warmen Sommertagen denke ich im Schatten eines Baumes oder beim Schwimmen im See mit Vorfreude an freie Tage; bei besonders geglückten Anlässen hingegen denke ich mit Wehmut ans Abschiednehmen; bei spannenden Planungssitzungen irritiert mich der Gedanke, dass ich nur noch teilweise bei der Ausführung dabei sein kann… und da ich seit meinem 16. Lebensjahr gearbeitet habe, kann ich mir die freie Zeit nach der Pensionierung ohnehin nicht so recht vorstellen.
Bei der Rückschau auf meine ganz unterschiedlichen Berufsjahre staune ich darüber, wie alles gekommen ist und ich empfinde eine grosse Dankbarkeit für alles, was möglich war. Und wenn ich in die Gesichter der vielen zufriedenen Seniorinnen und Senioren schaue, blicke ich mit Zuversicht in meine Zukunft und denke mir:
«Das chunnt guet.»