Was es ist
- Ein ökumenischer Gottesdienst mit anschliessendem Apéro am 20. August um 10 Uhr auf der Quellschutzwiese Ennetbaden (beim Limmatlift über den Steg, dort befindet sich die Quellschutzwiese mit der Bühne vom Bluesfestival Baden)
- Eine interreligiöse Feier am 27. August um 10 Uhr am gleichen Ort
- Ein festlich-besinnlicher und doch zwangloser Rahmen
- Leute – Leute – Leute
Hierzu vier Fragen an: Rudi Neuberth, Pfarrer in Baden Ennetbaden
1. Die beiden grossen Gottesdienste zu Beginn und Ende der Badenfahrt liegen in Deinen Händen. Was planst Du?
Wir möchten mit zwei wichtigen Gruppen das Thema «NEO-» in Gottesdiensten aufnehmen, die die Badenfahrt rahmen.
Es sind die «Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Baden» und die «Interreligiöse Arbeitsgruppe Baden». Die Badenfahrt ist seit je her multikulturell und international ausgerichtet, wir möchten mit den Menschen aller Nationen, Kulturen und Religionen feiern. Auch kirchlich Distanzierte und völlig unreligiöse Menschen sind willkommen, mit uns über das Thema «Neu» nachzudenken:
- Im ökumenischen Gottesdienst am 20. August stellen wir mit persönlichen Statements die Frage in den Raum, wann, was und wo etwas «Neu» in unserem Leben wurde.
- Im interreligiösen Gebet am 27. August wollen wir alte Botschaften «neu» entdecken.
Wir lassen uns also von «NEO» inspirieren.
2. Die Gottesdienste finden nicht in der Kirche statt, sondern mitten im Geschehen, nämlich auf der Quellschutzwiese in Ennetbaden. Wer mit dem Limmatlift zum Limmatsteg hinunterfährt, steht fast schon auf der Wiese ennet Baden. Was bedeutet das für die Planung und für Dich persönlich?
Ich liebe es, wenn Kirche dorthin geht, wo Menschen sind. In der Regel sind wir es ja gewohnt, dass Kirche Menschen zu sich zum Feiern einlädt. Jetzt ist es umgekehrt, Kirche geht dorthin, wo Menschen feiern. Natürlich bedeutet das einen grossen organisatorischen Aufwand. Alles muss im Team geplant werden, die Bühne muss organisiert werden, Tische, Stühle, Bänke… Vom grossen Gedanken im Gottesdienst bis zum kleinsten Detail, alles will bedacht sein.
Die Vernetzung, die dabei unerlässlich ist, die Zusammenarbeit mit den vielen Akteuren der Badenfahrt ist einfach grossartig, eine Bereicherung für uns alle. Ich habe täglich mit Menschen zu tun, die in der Regel nicht in die Kirche kommen. Zusammen etwas lässiges auf die Beine zu stellen ist anspruchsvoll und beglückend zugleich.
3. Orgel, Gesangbuch und Liedblätter sind in diesem Rahmen kaum zu erwarten, worauf dürfen wir uns musikalisch einstellen?
Ganz sicher dürfen wir uns auf zwei in der Region bekannte Chöre freuen. Der Gospelchor «Spirit of Hope» und der «WeltChor Baden». Die beiden Feiern werden auch musikalisch ein Hörgenuss. Beide Chöre geben im Anschluss an die Feiern ein Konzert, begleitend gibt es einen Apéro zum gemütlichen Beisammensein.
4. Du bist nun knapp über ein Jahr in Baden als Pfarrer tätig. Als Du Dich (nach mehrjähriger Pause vom Pfarramt in landeskirchlichen Aufgaben) entschieden hast, Dich erneut als Pfarrer zu engagieren, hattest Du eine persönliche Vision, Deine Worte: dies sei die «Königsdisziplin». Hat sich Deine Vision erfüllt?
«Pause» ist vielleicht das falsche Wort. Ich habe durchaus als Pfarrer gearbeitet, allerdings in anderer Funktion als im Gemeindepfarramt. Ich war Personalverantwortlicher für einige hundert Pfarrerinnen und Pfarrer in der Zürcher Landeskirche. Ein unglaublich anspruchsvoller Job.
Jetzt bin ich wieder in die «Grundversorgung» gegangen und schätze die kreative und seelsorgerliche Arbeit, den täglichen Kontakt mit den Menschen und dem Leben mit allem, was es mit sich bringt. Über jede Türschwelle trittst du in die ganze Fülle des Lebens, von himmelhochjauchzend bis todtraurig. Oft weisst du im Voraus nicht, was dich erwartet. Diese Nähe zu den Mensch und zum Alltagsleben ist schon überwältigend. Königsdisziplin eben.